Historie der Feuerwehr bis 1899

1867

  • Die Stadt Viersen, der jetzige Stadtteil Viersen, zählt im Jahr 1867 etwa 15.000 Einwohner.
  • Der Viersener Turnverein von 1848 (V.T.V.) gründet auf der Generalversammlung vom 03.10.1867 eine Turnerfeuerwehr. Dieses Datum gilt als Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Viersen.
  • Sie erhält eine Satzung, die vom Vorstand der Feuerwehr am 07.10.1867 unterschrieben wird und von der königlichen Regierung und der Abteilung des Innern genehmigt wird.
  • Chef der Turnerfeuerwehr wurde August von Jüchen.

1868

  • Die Viersener Turnerfeuerwehr erhält die erste eigene neue Feuerspritze. Am 16.12. tritt die Turnerfeuerwehr dem Rheinisch-Westfälischen Feuerwehrverband bei. Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt durch vier Hornisten der Wehr, die wiederum von den drei Viersener Nachtwächtern verständigt werden. Die Gerätschaften sind im Spritzenhaus am Neumarkt - jetzt Gereonsplatz - untergebracht.

1869

  • Inzwischen hat die Viersener Turnerfeuerwehr einen Personalbestand von 150 Mann. In der Vorstandssitzung am 20.07. wird die Bildung einer eigenen Feuerwehrkapelle beschlossen.

1874

  • Mitgliederbestand: Chef und Vizechef, 26 Mitglieder der Ordnungsmannschaft (bei Bränden mit polizeilichen Rechten ausgestattet), 10 Mitglieder der Rettungsmannschaft, 36 Mitglieder der Spritzenmannschaft und 34 Mitglieder der Wassermannschaft, zusammen also 108 Mitglieder.

1876

  • An dem Verbindungsweg zwischen Nelsen- und Ummerstraße wird ein neues Spritzenhaus errichtet. Ab 01.07. nimmt die Viersener Freiwillige Turnerfeuerwehr (so damals die Bezeichnung) auch passive Mitglieder auf. Es treten noch 1876 zweihundert Viersener Bürger dem "Institute" als passive Mitglieder bei. Als Ersatz des alten Spritzenhauses auf dem Neumarkte wird am 07.09. ein neues Spritzenhaus auf der Rathausstraße neben dem Altbau des Rathauses eingeweiht. Dieses Spritzenhaus steht noch (Stand  1992) und wird als Garage genutzt.

1877

  • Auf der Generalversammlung des V.T.V. am 10.01. wird eine Satzungsänderung beschlossen, wonach der Bürgermeister der Stadt Viersen geborenes Vorstandsmitglied der Turnerfeuerwehr ist. Die Viersener Freiwillige Feuerwehr habe "alle Rechte des städtischen Brandcorps". Diese geänderte Satzung der Viersener Turnerfeuerwehr wird am 13.02. von der Königlichen Regierung in Düsseldorf genehmigt. Damit sind die Führungskräfte und die Ordnungsmannschaft als unbesoldete Hilfspolizeibeamte angestellt. Sie werden vereidigt und haben "amtliche Qualität" im Sinne des Strafgesetzbuches.

1878

  • Am 09.02. brennt das Haus der katholischen Armenverwaltung und am 17.02. das Anwesen von Togrund ab. Bei beiden großen Einsätzen hat sich die Turnerfeuerwehr nach dem Bericht des Bürgermeisters hervorragend eingesetzt. Insgesamt gibt es 1878 zehn Spritzen in folgenden Sektionen: Stadtbezirk, Rahser, Bockert, Oberbeberich, Unterbeberich, Hamm, Ummer und Heimer.

1880

  • Am 22.09. wird nach dem Rücktritt von August von Jüchen sein bisheriger Stellvertreter Gustav Kurth, Schornsteinfeger, zum neuen Chef gewählt.

1882

  • Bereits nach zweijähriger Amtszeit legt Gustav Kurth sein Amt nieder. Ihm folgt der Rechtskonsulent Jean Willet. Die Stärke der Aktiven beträgt 89 Mann.

1883

  • Eine neue Zubringerspritze zum Preis von insgesamt 1483 Mark wird in Betrieb genommen.

1888

  • Die Generalversammlung nimmt auf Anregung von Bürgermeister Peter Stern eine Änderung der Statuten an, wonach die Turnerfeuerwehr eine städtische Einrichtung wird. Die Freiwillige Turnerfeuerwehr Viersen führt seit diesem Zeitpunkt den Namen "Städtische Freiwillige Feuerwehr Viersen". In der Generalversammlung am 05.07. tritt Jean Willet zurück, sein Nachfolger als Chef der Feuerwehr wird Jakob Cuylen. Die Feuerwehr zählt 66 aktive und 100 passive Mitglieder. Um eine bessere Benachrichtigung der Feuerwehr bei Bränden zu erreichen, werden mit dem Küster von St. Remigius und dem Kirchendiener der evangelischen Kirche Vereinbarungen getroffen, wonach die Alarmierung mit bestimmten Glockenschlägen erfolgt. Die Hornisten bleiben aber weiterhin tätig.

1889

  • Ein Steigergerüst aus Holz mit einer Höhe von 12 Metern wird am Augustaplatz errichtet. (heute Dülkener Straße Nr.5, Amtsgericht)

1890

  • Die Wehr wird reorganisiert, da in Viersen eine Wasserleitung in Betrieb genommen wurde: Es gibt jetzt Steigerabteilungen, Spritzenabteilungen, Hydrantenabteilungen, eine Rettungsmannschaft und eine Ordnungsmannschaft.

1891

  • Aus dem Rheinisch-Westfälischen Feuerwehrverband löst sich als eigenständige Einrichtung der Feuerwehrverband der Rheinprovinz heraus, dem auch die Feuerwehr Viersen beitritt.

1892

  • Friedrich Flug wird zum Chef der Wehr gewählt.

1893

  • Die Mitglieder der Feuerwehr werden bei der Feuerwehrunfallkasse versichert, der Kaufmann Bernhard Küppers wird Nachfolger des zurückgetretenen Friedrich Flug. Ihm wird die Amtsbezeichnung "Branddirektor" verliehen. Der Wehr gehören 69 aktive und 254 passive Mitglieder an.

1898

  • Im Rahser wird eine Feuerwehrabteilung gegründet. Zu ihrem Führer wird der Landwirt Heinrich Heyer gewählt.

1899

  • Für die Honschaften Hoser, Bockert und Oberbeberich wird ebenfalls eine Abteilung im Stadtteil Hoser gebildet, geführt von dem Landwirt Gottfried Sartingen. Chef der 1. Compagnie (Mitte) wird Wilhelm Kox, Branddirektor Küppers übernimmt die Leitung der gesamten Feuerwehr. Am Hoserkirchweg wird ein neuer Steigerturm eingeweiht und die neue Fahne der Wehr erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt.

 

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