Irmgardispfad

- Li’enepädsche (Helenenpfad) -

Logo des Irmgardispfades

 

Der dem historischen Irmgardispfad weitgehend folgende Wander- und Radweg ist mit einem lachsfarbenen Schild und den Buchstaben " I L " markiert.

 

Landschaftskarte mit Irmgardispfad 

 

Er führt zur Helenenquelle nach Helenabrunn und ist ca. 10 km lang.

Radwanderern empfiehlt sich die Rückfahrt über die Mispelroute durch das Naturschutzgebiet Bockerter Heide.

 

Bekanntmachung aus dem Jahre 1766

Wie es einst war

Auf Befehl des Süchtelner Schultheißen musste am 30. August 1766 der Gerichtsbote öffentlich bekanntmachen, dass am Irmgardisfeste und in der anschließenden Oktav die Buden nicht zu nahe an die Heiligenbergskapelle gestellt werden dürften, damit die Beter freien Durchgang hätten. Insbesondere sollten die Fuselschänken und die „Krähme“, die da Wecken und andere Sachen feilboten, so weit von der Kapelle entfernt bleiben, dass von den zahlreichen Menschen, die in diesen Tagen den Heiligenberg besuchten, niemand in seiner Andacht gestört wurde. Auch wurde den Bettlern eingeschärft, von der Kapelle wegzubleiben, und namentlich ihr Schreien und Rufen zu unterlassen.

(Staatsarchiv Düsseldorf: Köln St. Pantaleon, Akten 44a.)

 

 

                                                   Postkarte mit der Irmgardiskapelle

 

Die Irmgardis-Oktav in Süchteln

Mit der Irmgardis-Oktav, in der Woche nach dem 4. September eines jeden Jahres, wird in Süchteln eine Jahrhunderte alte Tradition gepflegt.

Zu Beginn der Oktav werden die Reliquien der Heiligen Irmgardis, deren historische  Person nicht eindeutig geklärt ist, in einer feierlichen Prozession von der Pfarrkirche St. Clemens in die Irmgardis-Kapelle auf den Hellerberg, Heiligenberg, überführt.

Täglich werden eine Woche lang, von Sonntag bis Sonntag, Gottesdienste in der Nähe der Kapelle gefeiert.

Die Kapelle ist seit dem 15. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen.

Im 11. Jh. lebte dort die hl. Irmgardis als Einsiedlerin. Ihre Klause am Heiligenberg verließ sie nur selten, um der Legende nach zum Kirchlein der hl. Helena in Lenebur, dem heutigen Helenabrunn zu pilgern. Der Weg wird als Irmgardispfad oder Li’enepädsche (Helenenpfad) bezeichnet.

Wallfahrten zur Heiligen Irmgardis zum Erlangen des vollkommenen Ablasses sind seit 1740 nachgewiesen. Zum zügigen Durchleiten der Pilgerströme durch die Kapelle waren früher zwei seitliche, gegenüberliegende Türen vorhanden.

Die Irmgardis-Oktav besaß das Privileg eines Jahrmarktes, der Apelstaate Kermes. Der Name stammt von den Apfeltörtchen, die den Pilgern angeboten wurden. Seit 1851 durften nur noch vier Stände an der Kapelle Apelstaaten verkaufen; deren Standmiete diente zum Entlohnen der Oktav-Prediger.

De Kermes fand von da an als großer Jahrmarkt im Ort statt. Traditionell trafen sich Süchtelner Familien mit ihrer Verwandtschaft, aber auch Ehemalige von Süchtelner Schulen zum Klassentreffen. Bewirtet wurde der Besuch traditionell mit einer Scheibe Leber auf Schwarzbrot und mit einem Korn.

Et Helijepötsche, die Irmgardisquelle unterhalb der Kapelle, war nach alten Vorstellungen der Ort, an denen die Kinder zur Welt kamen. Es ist verbürgt, daß manches kleine Kind, das ein Brüderchen oder Schwesterchen erwartet, em Helijepötsche nachgeschaut hat, ob es schon da war. Ein anderer Brauch war, daß Kinder Münzen in die Quelle warfen, um ein Geschwisterchen zu bekommen.

 

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