Bürgersolarberatung bleibt gefragt

Veröffentlicht am: 26.02.2025

Männer vor Solarzellen
Acht Fachleute, die sich ehrenamtlich als
Bürgersolarberater engagieren: (von links)
Karl-Heinz Krause, Herbert Grotenrath,
Reiner Rohlfs, Stefan Legler, Reiner Neuß,
Christoph Daum, Klaus Woters und Simon Mohr.
Foto: Bürgersolarberatung Viersen

Die 2022 ins Leben gerufene Bürgersolarberatung ist weiterhin sehr gefragt. Auf städtische Initiative hatte damals zunächst ein ehrenamtlich tätiger Bürgersolarberater Interessierte bei den Planungen für ihre private Photovoltaik-Anlage unterstützt. Zwischenzeitlich wurden sieben weitere Ehrenamtler mit Unterstützung der Stadt zu Bürgersolarberatern geschult. Bisher haben sie in über 150 Fällen kostenfrei beraten. Das Angebot hat weiter Bestand.

Im Leitbild der Stadt Viersen ist es festgelegt: „Die Stadt unterstützt die Zielsetzung des Weltklimarates, bis zum Jahr 2035 den Pro-Kopf-Ausstoß von CO2 auf unter 2 Tonnen pro Jahr zu senken.“ Um dieses Ziel zu erreichen spielen Solaranlagen auf privaten Dächern eine wichtige Rolle. Viele Menschen sind sich nicht sicher, ob sich solch eine Anlage auf ihrem Hausdach für sie lohnt. Hier setzt die Bürgersolarberatung an.

Das Angebot ist unabhängig von wirtschaftlichen Interessen, kostenlos und versteht sich als „Solare Nachbarschaftshilfe“. Hier erhalten Menschen, die in Viersen leben, Unterstützung von engagierten Mitbürgern. Eine Haftung ist grundsätzlich ausgeschlossen. Die weitaus meisten Beratungen erfolgen für Ein- und Zweifamilienhäuser. Dazu rücken aktuell verstärkt sogenannte Balkonkraftwerke in den Vordergrund. Vereinzelt gibt es Beratungsbedarf für Miets- und Mehrfamilienhäuser. Bürgersolarberater Reiner Rohlfs sagt: „Gerade bei Mehrfamilienhäusern sind die Einsparungen erheblich.“ 

Die Bürgersolarberater vereinbaren meist ein persönliches Vor-Ort-Treffen. Dort werden die Ziele der Interessenten, die örtliche Situation, der Energieverbrauch und das Nutzungsverhalten erörtert. Darauf aufbauend erarbeiten die ehrenamtlichen Berater auf der Grundlage der vorhandenen Dachflächen ein mögliches Anlagenkonzept, bei Bedarf in mehreren Varianten. Auf Wunsch wird dabei die Einbindung einer Wärmepumpe oder eines E-Autos berücksichtigt. Aspekte der Eigennutzung des selbst erzeugten Stroms, der Einspeisung ins öffentliche Netz und der Nutzung einer Batterie werden dargestellt.

Für die Varianten werden jeweils der solare und wirtschaftliche Ertrag und die erforderliche Investition prognostiziert. „Die Ergebnisse werden in der Regel persönlich übergeben und allgemeinverständlich erläutert. Mit dieser Empfehlung sind die Beratenen gut vorbereitet, um Angebote bei Handwerksbetrieben einzuholen", sagt Reiner Rohlfs. Die Beratenen holen die Angebote eigenständig ein. Eingehende Angebote können anschließend gemeinsam besprochen werden. Die Auftragserteilung erfolgt wiederum durch die Beratenen selbst.

Wenn dies gewünscht wird, begleiten die Bürgersolarberater den Entscheidungsprozess von der ersten Idee bis hin zur Bewertung der Angebote und darüber hinaus. Eine Rückmeldung über die Verwirklichung der Photovoltaik-Anlage ist ausdrücklich erwünscht. Das trägt zur Einschätzung der Marktentwicklung bei und verbessert die Prognosen bei weiteren Beratungen.

Im Oktober 2024 erhielt die Bürgersolarberatung Viersen, zusammen mit den Bürgersolarberatungsgruppen Grefrath und Niederkrüchten, den Klimapreis des Kreises Viersen in der Kategorie „Vereins- und Bürgerpreis“. „Dies ist für uns ein weiterer Ansporn die Beratung fortzuführen, um einen Beitrag für die klimaneutrale Stadt Viersen zu leisten", sagt Bürgersolarberater Herbert Grotenrath. Anfragen für eine Beratung sind möglich per E-Mail an anfrage.bsbviersen@gmx.de oder über das Online-Kontaktformular der Bürgersolarberatung Viersen. Die Daten werden vertraulich behandelt.