Förderung für junge Kunst

Veröffentlicht am: 03.07.2024

Bei der Unterzeichnung der Verträge zum Peters-Messer-Stipendium der Stadt Viersen in der Städtischen Galerie im Park (von links): Vorn Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Jakob Peters-Messer sen., Beatrice Richter, hintere Reihe Jakob Peters-Messer jun. und Florian Peters-Messer (Foto: Stadt Viersen).
Bei der Unterzeichnung der Verträge zum Peters-Messer-Stipendium der Stadt Viersen in der Städtischen Galerie im Park (von links): Vorn Bürgermeisterin Sabine Anemüller, Jakob Peters-Messer sen., Beatrice Richter, hintere Reihe Jakob Peters-Messer jun. und Florian Peters-Messer (Foto: Stadt Viersen).

Die Familie Peters-Messer und die Stadt Viersen haben am Mittwoch, 3. Juli 2024, die Verträge für das „Peters-Messer-Stipendium der Stadt Viersen“ unterzeichnet. Bei dem Termin in der Städtischen Galerie stellten sie nicht nur die neue Aktion zur Förderung junger Kunst vor: Die erste Stipendiatin, Beatrice Richter, ist bereits ausgewählt und wird im August starten.

Das Kunststipendium „Peters-Messer-Stipendium der Stadt Viersen“ ist eine Initiative der Stadt Viersen und der Familie Peters-Messer, gegründet zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler. Mit Bezug zur Graphischen Sammlung der Stadt Viersen richtet sich das Stipendium an Künstler*innen mit dem Werkschwerpunkt Arbeiten auf Papier (Druckgraphik, Zeichnung, Fotografie). Das Höchstalter der Bewerber*innen liegt bei 38 Jahren, der Studienabschluss soll maximal fünf Jahre zurückliegen.

Das Stipendium wird für die Zeit von August bis November des jeweiligen Jahres gewährt. Parallel dazu erfolgt eine Förderung durch das Programm „Borderland Residencies“ von September bis November. Durch das Stipendium soll einem jungen Menschen ermöglicht werden, sich ganz der Verfolgung und der Realisierung seines künstlerischen Werkes zu widmen. 

Die Familie Peters-Messer stellt der Stadt zur Weitergabe an die geförderte Person einen monatlichen Festbetrag zur Verfügung. Außerdem gibt es ein Budget für beispielsweise Fahrtkosten. Die Familie Peters-Messer verpflichtet sich über fünf Jahre zur Finanzierung dieses Stipendiums.

Wer das Stipendium annimmt, verpflichtet sich zu mindestens einer Aktion oder kunstpädagogischen Maßnahme. Denkbar sind hier Maßnahmen mit Kindern, Jugendlichen, Senioren, eine Außenaktion, ein Ateliertag, ein Künstlergespräch und ähnliches. Zudem wird es eine Abschlussausstellung von ein bis zwei Wochen Dauer geben, die an wechselnden Orten wie dem Stadthausfoyer oder dem Weberhaus stattfinden soll.

Ab 2025 steht für die Dauer des Stipendiums eine durch die Stadt Viersen bereitgestellte Wohnung zur Verfügung. Ab 2025 wird das Stipendium ausgeschrieben mit Bewerbungsschluss am 15. April des Jahres. Die Vergabe des Stipendiums wird dann durch eine Fachjury entschieden, deren Finanzierung ebenfalls die Familie Peters-Messer übernimmt. 

Um zeitnah das Stipendium starten zu können, wurde durch die Auslober als erste Stipendiatin die Künstlerin Beatrice Richter ausgewählt, die zur Auswahlrunde im letzten Kunstgenerator-Jahr gehörte.

Eine unterstützende Förderung durch das Programm „Borderland Residencies“ wirkt von September bis November. Borderland Residencies ist ein länderübergreifendes Projekt des Vereins Kulturraum Niederrhein in Zusammenarbeit mit dem Odapark center for contemporary art sowie den mitwirkenden Residenzen an Rhein und Maas. Es wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft und der Euregio Rhein-Maas-Nord.

Geschaffen wird ein Netzwerk von Stipendiat*innen in der Rhein-Maas-Region. Neben einer monatlichen Zusatzförderung werden gemeinsame Exkursionen, Interventionen und Koproduktionen geboten und organisiert.

Beatrice Richter (*1989) lebt in Düsseldorf, wo sie an der Kunstakademie von 2010 bis 2018 das Studium der Freien Kunst bei den Professoren Martin Gostner und Herbert Brandl absolvierte. Nach dem Erwerb des Akademiebriefs wurde sie Brandls Meisterschülerin. 2018 wurde ihr der DEW21-Förderpreis in Dortmund zuteil, 2022 war sie Turmstipendiatin in Geldern.

Papier spielt im Werk der jungen Künstlerin eine herausragende Rolle. Zahlreiche Arbeiten entstanden in Tusche auf Papier. In Weiterentwicklung dieser Werke entstehen in Tusche und Graphit mit collagierten Papierelementen organische Formen, scheinbar der Natur entnommen, vertraut und geheimnisvoll zugleich.