Bürgermeisterin Sabine Anemüller hat am heutigen 7. Oktober 2024 vor dem Viersener Stadthaus die Israel-Flagge hissen lassen. Das Hoheitszeichen des Staates Israel soll den Tag des Überfalls auf israelisches Staatsgebiet, des Massakers und der Geiselnahme durch die radikalislamische Hamas vor genau einem Jahr vor Augen führen.
Zugleich markiert das Hissen der Flagge den Zeitraum eines Jahres, in dem es trotz unzähliger, intensiver diplomatischer Bemühungen aus allen Teilen der Welt nicht gelungen ist, das Ausweiten kriegerischer Auseinandersetzungen im Nahen Osten einzudämmen.
Die Lage heute, ein Jahr nach dem Überfall durch die Hamas, ist hochkomplex und kompliziert. Eine Lösung, die kurzfristig zu einer Waffenruhe in der Region führen könnte, erscheint aktuell unerreichbar. Angst, Leid, Zerstörung und Tod haben in den vergangenen zwölf Monaten abertausende Menschen im Nahen Osten erfasst. In Israel. Im Gazastreifen. Im Libanon. Die Zivilgesellschaften dort, die Menschen, die Kinder sind die Leidtragenden – auf allen Seiten der Grenzen.
Die Menschen jüdischen Glaubens haben mittlerweile in vielen Ländern der Welt Angst, auch in Deutschland, auch in der Jüdischen Gemeinde Mönchengladbach-Viersen, obwohl sie selbstverständliche Mitglieder der Gesellschaft sind.
Sabine Anemüller: „Die Gewaltspirale, die vor zwölf Monaten entfesselt wurde, muss aufhören. Sie sät jeden Tag neuen Hass und macht die Lage verzweifelter. Die Hoffnung auf eine Annäherung, gar auf eine Waffenruhe als erste Stufe hin zu einer langfristigen Befriedung der Region, ist heute verschwindend gering.“
Die Bürgermeisterin verbindet mit dem deutschlandweiten Hissen der Flagge am Jahrestag des 7. Oktober den Appell an die Weltpolitik und Gesellschaften, nicht zu resignieren, sondern mit höchster Anstrengung weiter an stabilisierenden und letztlich friedensschaffenden Lösungsfortschritten zu arbeiten.