Heimat-Preis: Ehrung fürs Ehrenamt

Veröffentlicht am: 22.11.2024

„Foto: Stadt Viersen“. Es zeigt im Vordergrund die Ausgezeichneten mit Bürgermeisterin Sabine Anemüller und im Hintergrund beteiligte Personen aus Kommunalpolitik und Stadtverwaltung

Die Stadt Viersen hat den Heimat-Preis 2024 vergeben. Bürgermeisterin Sabine Anemüller zeichnete damit aus die KG Hamm wer net, den Verein für Heimatpflege Viersen und den Dülkener Nachtwächter André Schmitz. Der Heimat-Preis ist mit insgesamt 5000 Euro dotiert. Er wird vom NRW-Heimatministerium ausgelobt. 

 

Den ersten Platz erreichte die KG Hamm wer net. Bürgermeisterin Sabine Anemüller sagte in ihrer Lobrede, die KG habe im Januar 2024 die erste Inklusionssitzung im Viersener Karneval angeboten. Dabei sei die KG vom LVR-Verbund unterstützt worden. 

Die Bürgermeisterin erinnerte an den enormen Aufwand, der nötig sei, um eine solche Großveranstaltung mit einem mehrere Stunden dauernden Programm zu organisieren. Die KG habe zudem die Eintrittspreise bezuschusst. Damit sei es gelungen, die Kosten für die Gäste im Saal auf ein Minimum zu reduzieren.

Weiter sagte die Bürgermeisterin. „Menschen mit Handicap konnten mit Partnerinnen und Partnern, mit Familienangehörigen und Freundeskreisen entspannt und fröhlich feiern – mittendrin und unterstützt. Das Echo auf diese Inklusionssitzung war groß und großartig.“

Die KG habe eine vorbildliche Veranstaltung für eine „positiv gelebte Vielfalt“ organisiert. Eine Fortsetzung sei bereits für den 26. Januar 2025 geplant. Der erste Platz wurde mit 2500 Euro ausgezeichnet. 

Platz 2 ging an den Verein für Heimatpflege Viersen. Der Verein bringe seit Jahrzehnten Menschen im Austausch zusammen, die sich für Lokalhistorie, für Mundart, für Stadtentwicklung interessierten. Im Mittelpunkt stünden Viersener Orte, Ereignisse und Biografien. Architektur und Archiv, Kultur und Literatur, Kunst und Kommunikation seien breit angelegte Forschungs- und Interessensgebiete. 

Im alten Lesesaal des ehemaligen Viersener Stadtarchivs sei ein „lebendiger Treffpunkt für Lesungen, Filmvorführungen, Ausstellungen und vieles darüber hinaus entstanden“, sagte die Bürgermeisterin. Der lebendig und leidenschaftliche geführte Verein erfülle so eine Kernanforderung des Heimat-Preises: „Wir fördern, was Menschen verbindet.“ Mit Platz 2 ist ein Geldpreis von 1500 Euro verbunden. 

Den dritten Platz belegte der Dülkener Nachtwächter André Schmitz. Seine Nachtwächterrunden und die Führungen durch die Pfarrkirche St. Cornelius seinen stets fachkundig und unterhaltsam. Sabine Anemüller: „Du packst mit deinen Erkenntnissen und Anektdoten alle, egal ob Kinder oder Erwachsene vor dir stehen und mit dir losziehen.“

2024 habe er sein Wirken mit einem „einmaligen, besser gesagt mit einem einmalig schönen Ereignis gekrönt“. André Schmitz habe maßgeblich und Hand in Hand mit dem Team des städtischen Citymanagements dafür gesorgt, dass Dülken vier Tage lang im Fokus der regionalen und überregionalen Medien stand. Das 39. Europäische Nachtwächter- und Türmerzunfttreffen habe internationales Flair in die Dülkener Altstadt gebracht. 

Weiter sagte die Bürgermeisterin: „André Schmitz macht Informationen über die Geschichte und das kulturelle Erbe der Stadt öffentlich sichtbar und erlebbar.“ Der dritte Platz des Heimat-Preises ist mit einer Zahlung von 1000 Euro verbunden. 

Als Jury haben die Fachbereichsleiter Christoph Hünnekes und Thomas Biener, die Ratsmitglieder Manuela Krienen, Sonja Lehmann, Jörg Eirmbter-König, Ludwig Mertens und Dr. Frank a Campo und die Bürgermeisterin die Platzierungen vorgenommen.

Möglich wird der Heimat-Preis durch das Förderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet“ der Landesregierung. Als Ziel des Programmes gilt es, Menschen für regionale und lokale Besonderheiten zu begeistern. Die positiv gelebte Vielfalt in Nordrhein-Westfalen soll so deutlich sichtbar werden. 

Für die Preisvergabe hat das Land Kriterien entwickelt. Eine dieser Voraussetzungen muss erfüllt werden. Geehrt werden kann, wer sich ehrenamtlich dafür einsetzt, die lokale Identität zu schaffen oder zu erhalten. Das kann beispielsweise geschehen, indem Brauchtum und Tradition zukunftstauglich gestaltet werden. Ebenso kommt für den Preis infrage, wer die Geschichte und das kulturelle Erbe sichtbar oder erlebbar macht. Ausgezeichnet werden kann zudem, wer einen Beitrag dazu leistet, das Zusammenleben attraktiver zu machen.

Gefördert werden können weiterhin Projekte und Maßnahmen, die Toleranz und Solidarität stärken. Weitere mögliche Anhaltspunkte für eine Preiswürdigkeit: Projekte, die das Heimatgefühl bei Jugendlichen stärken; Maßnahmen, die inklusiv alle Menschen einbinden; besonderes nachbarschaftliches Engagement und schließlich Aktionen, die sich dem Schutz und Erhalt der heimischen Natur und der heimatlichen Landschaft widmen.

Mit dem Heimat-Preis der Stadt Viersen ausgezeichnet werden können Projekte und Maßnahmen, die in der Stadt Viersen stattfinden. Sie müssen gemeinnützig und für die Öffentlichkeit allgemein zugänglich sein.