(seit 1913 Arnoldstraße)
Die Straße beginnt an der Brabanter Straße, führt in nordwestlicher Richtung am Friedhof vorbei und mündet in den Kreuzungsbereich Schündelen Höfe/K 24. Sie dient zugleich der Zufahrt zu den Siedlungsbereichen Schündelenhöfe, Am Röttchen, Look Kamp und Loosen.
Die Arnoldstraße existierte als „Schündelenhöferweg“ bereits seit 1892/95 und diente der Verbindung nach Boisheim. Auch in der Urkatasterkarte ist dieser Weg nachweisbar.
Obgleich die Arnoldstraße also ein hohes Alter besitzt, hängt ihre Geschichte vor allem mit der Anlage des neuen Dülkener Friedhofs zusammen. Bis 1873 erfolgten die Beerdigungen auf dem Friedhof an der Tilburger Straße (heute Marienpark). Durch das Wachstum der Stadt wurde Anfang der 1870er Jahre eine Verlegung der Begräbnisstätte notwendig. Der neuangelegte „Communalbegräbnisplatz“, der nun keinen konfessionellen Charakter mehr besaß, konnte am 28.12.1873 seiner Bestimmung übergeben werden. Im Jahre 1876 wurde das Leichenhaus mit Totengräber-Wohnung am Ende der Hauptquerachse errichtet, ein anspruchsvolles neugotisches Backsteingebäude, das seit 2007 als Baudenkmal eingetragen ist.
Einhergehend mit der Anlage des Friedhofs erfolgte auch der Ausbau des Zufahrtsweges. Im Jahre 1871 wurde die heutige Arnoldstraße erstmals ausgebaut und mit Kies befestigt. Sieben Jahre erfolgte eine repräsentativere Ausgestaltung dieses Straßenstücks, indem man eine beiderseitige Bepflanzung mit Tannen vornahm.
Im Juli 1895 nahm der Gemeinderat eine Grundstücksschenkung des ehemaligen Bürgermeisters Wachter an. Mit der Übertragung des 8.830 m² großen Grundstücks war die Auflage verbunden, die Familiengruft des Bürgermeister Wachter a.D. auf Dauer zu unterhalten. Damit war die Voraussetzung für die Erweiterungen des neuen Friedhofs geschaffen, die in den Jahren 1914 und 1925 erfolgten.
Zur besseren Erschließung des erweiterten Friedhofes wurde ein erneuter Ausbau des Schündelenhoferweges notwendig. Im Zuge dieser Maßnahmen erhielt der Weg um die Jahrhundertwende die Bezeichnung „Kirchhofweg“.
Entsprechende Erwähnungen sind in den Dülkener Standesamtsregistern der Jahre 1899/1900 nachweisbar. Bis 1913 muss dann der Weg in Arnoldstraße umbenannt worden sein – ein konkretes Datum hierfür ist nicht nachweisbar. Im Jahre 1913 wurde der Weg auf Gemeinderatsbeschluss erneut ausgebaut. Dabei wurde nicht nur eine Vergrößerung der Straßenbreite auf 12 Meter bestimmt, sondern auch die Beseitigung der alten Tannen beschlossen.
Eine Neubepflanzung erfolgte mit Rot- und Weißdornbäumchen.
Der Führer durch Dülken erläutert zur Namensfindung: „Nach Arnold Reimes so benannt, der früher in Schündelenhöfe, wohin die Straße führt, wohnte und viel zur Auslegung dieser Straße getan hat“ .
Quellenangabe:
Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2014: „Die Dülkener und Boisheimer Straßennamen“
Ihre Entstehung, Erklärung und Deutung
Ein Beitrag zur Geschichte und Topographie der Stadt
Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 40, Viersen 2014