Bücklersstraße

(seit 15.12.1981 Bücklersstraße, von Venloer Straße bis zur Brabanter Straße)
1892/95 Thurmstraße
1905 Bücklersstraße, von Venloer bis Gasstraße
1905 Thurmstraße, von Gasstraße bis zur Wasserstraße
1925 Turmstraße, von Gasstraße bis Friedhofsallee
1935 Bücklersstraße, von Venloer Straße bis Friedhofsallee

 

Die Bücklersstraße, Teilstück der L475, beginnt an der Venloer Straße im Süden, unterquert die Eisenbahnstrecke Dülken-Nettetal, und endet im Nordosten im Kreuzungsbereich von Arnoldstraße/Brabanterstraße/Heiligenstraße.

Das erste Teilstück der heutigen Bücklersstraße ist im Lagerbuch der Stadt Dülken unter dem Namen „Thurmstraße“ für die Jahre 1892/95 belegt. Die damaligen Planungen sahen dabei eine Fortführung bis zur Eisenbahntrasse der Brüggen-Dülkener-Eisenbahn vor. Im Jahre 1892 erstreckte sich die Straße aber nur bis zur Gasstraße. Im Jahre 1905 wurde dieses Teilstück mit Schlacken befestigt und in Bücklersstraße umbenannt. Es erhielt 1908 einen „chausseemäßigen Ausbau“ und Bürgersteige. Die nördliche Verlängerung des Straßenzuges, die zunächst nur bis zur Wasserstraße reichte, wurde später bis zur Höhe der heutigen Albert-Einstein-Straße fortgeführt und erhielt den Namen „Turmstraße“. Ihren Namen erhielt sie dabei offensichtlich von dem in der Nähe befindlichen Wasserturm. Einige Jahre später, ab 1919, erfolgte der Ausbau des Teilstücks zwischen den heutigen Straßen Albert-Einstein-Straße und Friedhofsallee. Zwischen 1926 und 1935 ist dann die Turmstraße der Bücklersstraße zugeschlagen worden. Im Jahre 1937 wurden mit der Kanalisierung die Erschließungsarbeiten weitgehend abgeschlossen.

Bei den Verhandlungen zur Kommunalen Neugliederung bestand eine der Hauptforderung der Dülkener Verhandlungsführer darin, dass die Bücklersstraße durch eine Eisenbahnunterführung mit der Brabanter Straße verbunden werden müsse. Diese Forderung wurde 1981 verwirklicht.

Ein markantes Baudenkmal an der Bücklersstraße ist sicherlich der alte Wasserturm, der am 22.09.1889 eingeweiht wurde. Er war auch Namenspate der Turmstraße. Der Wasserturm, eines der Dülkener Wahrzeichen, verlor aus bautechnischen Gründen im Januar 1988 den Turmaufbau mit dem eigentlichen Wasserbehälter. Der Restturm ist heute in Privatbesitz.

Ansonsten war die Bücklersstraße über Jahrzehnte von Industriebauten geprägt. Neben der der Eisengießerei Holtz prägten vor allem die Firmenbauten der Baumwollspinnerei Bücklers & Jansen (später Borgward'schen Autofabrik bzw. Spinnerei Freymark, Büch & Co) das Straßenbild.

Die Lage der Baumwollspinnerei Bücklers & Jansen war sicherlich auch der entscheidende Grund für die Benennung der Straße nach Kommerzienrat Matthias Bücklers (1794-1889), Mitbegründer und Teilhaber an den Firmen Bücklers & Jansen (Baumwoll-Spinnerei) und Königs & Bücklers sowie großzügiger Mäzen der Stadt. Auf seine Stiftungen geht unter anderem die Gründung des Dülkener Gymnasiums zurück. Die Villa der Dülkener Fabrikantenfamilie Bücklers lag an der Kreuzung Bücklersstraße/Venloer Straße unmittelbar südlich des Firmengeländes der Baumwollspinnerei.


Quellenangabe:

Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2014: „Die Dülkener und Boisheimer Straßennamen“

Ihre Entstehung, Erklärung und Deutung

Ein Beitrag zur Geschichte und Topographie der Stadt

Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 40, Viersen 2014