Fachwerkgebäude Feldstraße 52

Baudenkmal Details
Listenart ländliche Denkmäler
Listennummer 008
Eingetragen seit 11.01.1985
Flur / Flurstück 5/39
Adresse
Feldstraße 59
41749 Viersen

Feldstraße 52

Das eingeschossige, backsteinsichtige Fachwerkgebäude an der Feldstraße landschaftstypisch gelegen, trägt ein Krüppelwalmdach. Die Ankersplinte im vorderen (nordwestlichen) Giebel zeigen die Jahreszahl und die Majuskeln 1771 R und im rückwärtigen (südöstlichen) GHTF 1760. Eine frühere Entste-hungszeit wird vermutet.

Bei der Holzfachwerkscheune handelt es sich um eine an anderer Stelle abge-brochene alte Scheune, die anstelle eines früheren Scheunengebäudes 1982 hier errichtet wurde.

Der Hof ist in Ständerbauweise (2 Ständer, Eichenholzkonstruktion) errichtet und gehört als ehemaliges Wohn/Stallhaus zum Typ des niederrheinischen Hallenhauses. Der obere Teil des Südgiebels erscheint noch als Fachwerk so-wie an der östlichen Längsseite.

Im Laufe der Zeit erfuhr der Bauernhof Umbauten, in denen Fachwerk an der Längsseite durch Ziegelmauerwerk ersetzt wurde. Auch wurde die nördliche Giebelmauer und die östliche Längsseite bereits 1909 neu aufgemauert. Schließlich wurde das Gebäude nur noch in veränderter Form als Wohnhaus von mehreren Familien genutzt.

Die Renovierung (1975-76) setzte das Haus nach Möglichkeit wieder in seinen früheren Grundriss gemäßen Zustand. Dabei wurden die Giebel- und Längs-seiten neu aufgemauert und die Außenwände von innen verstärkt. Ebenso wur-den die Innenwände teils neu errichtet. Alle Außentüren und Fenster wurden nach alten Vorbildern erneuert. Aber anstelle der vermutlich ursprünglichen Tenneneinfahrt ist heute eine breitere Tür gesetzt.

Im Inneren trennt ein modern gemauerter Kamin (vermutlich früher ein Dop-pelkamin) die ehemalige Wohnküche von der ehemaligen Futterdeele.

Eine Opkamer liegt über dem ziegelsteingemauerten Gewölbekeller von ca. 1,80 m Höhe.

Insgesamt ist die Raumaufteilung mit dem dominierenden originalen Ständer-werk beibehalten. Die Decken wurden neu eingezogen und Holzteile ersetzt. Der Dachstuhl mit den leicht geschwungenen Streben ist noch erhalten. Der Fußboden ist nach vorgefundenen Kacheln neu gefliest.

Als typisches kleineres Bauernhaus im Stil des niederrheinischen Hallenhauses hat das Gebäude das Charakteristikum der Halle und der sichtbaren Ständer-konstruktion sich auch noch nach den modernen Wohnerfordernissen entspre-chend Renovierung erhalten. Die weitgehende historische Raumaufteilung wurde soweit als möglich gewahrt.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere siedlungsgeschichtlichen und volks-kundlichen Gründen liegt die Erhaltung und Nutzung gem. § 2 (1) Denkmal-schutzgesetz im öffentlichen Interesse.

Quellen: Feldstraße 52
StA 65, Hochbauamt der Stadt Viersen

Feldstraße 52
StA 63, Bauordnungsamt der Stadt Viersen

Literatur: Brües, Eva: Die Denkmäler der ehemaligen Stadt Süchteln, Teil II: Die profanen Denkmäler in: Heimat-buch des Kreises Viersen, 1979, S. 39

Stand: Hochbauamt
Mai 1984