Hofanlage Bistard 38-38b

Baudenkmal Details
Listenart ländliche Denkmäler
Listennummer 311
Baujahr 1867
Eingetragen seit 26.11.1992
Flur / Flurstück 34/44
Adresse
Bistard 38
Viersen

Beschreibung
Die landschaftstypische, geschlossene backsteinsichtige, mehrflügelige Hofanlage besteht im Kern aus Wohnhaus, 2 Stallflügeln, der Scheune und dem Torbau.

Das Wohnhaus, 2-geschossig mit einem Satteldach ist in 6 zu 2 Achsen errichtet und erfährt an den Ecken jeweils eine Betonung mit Lisenen, die über Ortgang und Traufe mit einem umlaufenden Rundbogenfries verbunden sind. Die Fenster, hier ursprünglich mit Stichbogen und Natursteinsohlbank, sind erdgeschossig noch mit Klappläden zu verschließen. Der Eingang ist verändert.

An den Giebeln des Wohnhauses schließt der Torbau an. Hier ist die Jahreszahl 1867 mit der Inschrift CM darunter AMA im Torkeilstein zu finden.

Nordöstlich schließt die später errichtete Scheune an. Sie ist mit 2 verschiedenen Torbögen, einer in Korbbogen und einer in Flachbogenkonstruktion nach außen hin geöffnet. Hier fin-den wir einen Keilstein mit der Inschrift II NCW. l. Juli.

An die Scheune wurde später nach außen eine offene Remise angebaut.

Den nordöstlichen Flügel des Hofes bildet ein Kuhstall mit innenliegenden Stahlstützen. Er wurde laut Plan 1911 errich-tet. Zur Straße erfährt der Giebel des Stahlbaus eine besondere Gestaltung. Der Stall mit abgeschlepptem Dach, ist stufenförmig mit vorgeblendeten Lisenen, die zinnenartig über den Ortgang hinausragen, versehen. Der Ortgang des Giebels ist mit vorgeblendeten Stufen versehen und weist in seiner Fassadenteilung 4 Achsen auf.

Die Hofanlage zeigt anschaulich die typische, fortschreitende Entwicklung eines Vierkanthofes um 1900. Ebenso macht der technisch funktionale Baukörper des Kuhstalls, der hier zur Straße hin vom Giebel bis in den Ortgang des Anbaus repräsentativ gestaltet ist, den städtischen Einfluss deutlich.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen Gründen, sowie als Zeugnis für Arbeits- und Produktionsstätten liegt der Hof Bistard 38 gemäß § 2 (1) des Denk-malschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.

Quellen
Akte Bistard 38
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen

Akte Bistard 38
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen

Literatur
Brües, Eva: „Die Denkmäler der ehemaligen Stadt Dülken, Teil 2: Die profanen Denkmäler" im Heimatbuch des Kreises Viersen 1981, 32. Folge, Seite 230

Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen

Viersen, den .27.08.1986