Listenart | religiöse Denkmäler |
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Listennummer | 253 |
Baujahr | 1858 |
Eingetragen seit | 01.02.1991 |
Flur / Flurstück | 62/408 |
Adresse |
Tilburger Straße
41751 Viersen |
Beschreibung
Die Mariensäule wird im Jahr 1858 anstelle einer kleinen, jahrhundertelang bestehenden Kapelle, die 1838 abgebrochen wird, aufgestellt. Der ursprüngliche Standort der Säule ist in einer kleinen Anlage an der Gabelung Süchtelner Straße/Ecke Viersener Straße von einem Schutzgitter umgeben.
Der Entwurf der Säule stammt von Vincent Statz, Dombaumeister in Köln, die Figur von Peter Fuchs.
Am 21.10.1968 wird die Mariensäule aufgrund einer Straßenberichtigung in die dem Lunapark vorgelagerten Grünfläche umgesetzt.
Auf einem zweistufigen Unterbau erhebt sich die aus Sandstein gebildete Mariensäule mit achteckigem Sockel, in dem die Jahreszahl 1838 eingraviert ist. Eine weitere Inschrift, von der noch schwache Farbspuren zu sehen sind, ist nicht mehr zu entziffern. Der darüber aufragende, ebenfalls oktogonale Säulenschaft wird aus schlanken Spitzbogenblenden mit eingeschriebenen Dreipassformen gebildet. Hierauf folgt ein kleinerer, wiederum achtseitiger Aufbau, der die Gestal-tung der unteren wiederholt. Ein Kranz mit Kreuzblumenmotiven schließt die Säule nach oben hin ab. Die bekrönende, in betender Haltung dargestellte Marienfigur aus Sandstein steht auf einer Halbkugel. Sie ist in ein langes Gewand gehüllt. Die ehemals farbige Gestaltung der Figur, wie auch die der übri-gen Säule, wird 1948 zugunsten des natürlichen Sandsteinfarbtons beseitigt.
Die Anfänge der Errichtung von Mariensäulen liegen in Italien zur Zeit der Renaissance um 1487. Im Barock kommt es aufgrund einer verbreiteten marianischen Volksfrömmigkeit zu einer vermehrten Aufstellung von Mariensäulen. Im Zeitalter der Aufklärung zurückgedrängt, erfährt die Marienverehrung und gleichzeitig die Errichtung von Mariensäulen durch die Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis Marias durch Papst Pius IX im Jahr 1834 einen erneuten Aufschwung. In eben diese Zeit fällt die Aufstellung der Dülkener Mariensäule, die als Bedeutungsträgerin ihrer Epoche sowohl religiöse als auch politische Inhalte vermittelt.
Am 21.10.2001 wird eine Replik der Mariensäule an ihrem historischen Standort eingeweiht. Die Originalfigur aus Sandstein wird 2002 im Eingangsbereich der Pfarrkirche St. Cornelius aufgestellt, um sie vor schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen und weiterem Steinzerfall zu bewahren.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere religionsgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung der Mariensäule (Original) gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Quellen
Hochbauamt der Stadt Viersen; Lunapark Brabanter Straße
Literatur
Brües, Eva: "Die Denkmäler der ehemaligen Stadt Dülken Teil l: Die sakralen Denkmäler" in: Oberkreisdirektor Viersen (Hrsg.): "Heimatbuch des Kreises Viersen 1980", 31. Folge, Seite 129
Stand
Kulturamt der Stadt Viersen
Oktober 1986, überarbeitet Februar 1989 und April 2004