Offershof

Baudenkmal Details
Listenart ländliche Denkmäler
Listennummer 251
Baujahr 1905/1906
Eingetragen seit 01.02.1991
Flur / Flurstück 75/42
Adresse
Kölsumer Weg 4
Viersen

Geschichte:
1547 erscheint im Zins- und Zehntregister des Pfarrhofs Süchteln Jan Offers.
1613 Hinrich uf den Naffer
1670 wird im Verzeichnis der Ländereien im Kirchspiel Süchteln Henrich Affers aufgeführt
1893 Uwe Neuß

Beschreibung
Der nördlich des Kölsumer Weges gelegene Bauernhof ist als Vierseitanlage 1905/6 entstanden.

Das Wohnhaus schließt die Vierseitanlage nach Westen ab. In der dorthin ausgerichteten Putzfassade des 2-geschossigen Backsteinbaus mit Krüppelwalmdach steigert sich der architektonische Ausdruck. Während die anderen Ansichten im Erd- und Obergeschoss eine wenig durchgearbeitete, unfertige Gliederung zeigen, glänzt die Westseite im Prunk einer Architektur, die ihre Herkunft als städtische nicht verbirgt. Weder die Struktur noch die Einzelformen erinnern an die Tradition des Vorgängerbaus, - die Vorbilder, die hier wiederkehren, sind in den selbstbewussten Villenbauten des zu Wohlstand gekommenen Bürgertums zu sehen.

Die 5-achsige Fassade ist symmetrisch um die Mittelachse geordnet. Über dem Sockel imitiert die Putzfläche im Erdgeschoss Quaderwerk, das durch ein Ornamentfries abgeschlossen wird. Im Obergeschoss stehen profilierte, gerahmte Fenster auf einem kräftigen Brüstungssims, durch kleine Konsolen in dieses eingebunden.
Den Abschluss unter der vorkragenden Traufe bildet ein Konsolgesims.

Zur Betonung der Mitte werden aufwendigere Gestaltungsmittel notwendig. Um die original erhaltene Haustür mit Oberlicht ist ein Rundbogen in den risalitartig vorspringenden Gebäudeteil gearbeitet. Die Quaderung wird in der Oberfläche abwechselnd durch Rauputz variiert. Das Brüstungssims wird durch eine Scheinbalustrade, die einen dahinter liegenden Balkon vortäuschen soll, unterbrochen. Im Obergeschoss wird ein großes, halbrundes, abgeschlossenes Fenster von Pilastern und einem eigenen durch ein Wappen betontes Sims zu den Seiten hin abgeschlossen.

Der Grundriss vertritt den häufig vorkommenden Typ der querrechteckigen Erschließung. Im Erdgeschoss ist ein nach Südosten gelegener Raum 1965 in eine Küche mit Schleuse umgebaut worden.

Aus wissenschaftlichen‚ insbesondere architekturgeschichtlichen und ortsgeschichtlichen Gründen, liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.

Quellen
Akte Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Historisches Archiv der Stadt Köln
(Pantaleon, 44b/3 - Nr. 406)

Literatur
Peter Norrenberg: Wo Deine Ahnen wohnten (27.9.1934)

Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Februar 1987, überarbeitet: Februar 1989