Listenart | religiöse Denkmäler |
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Listennummer | 478 |
Baujahr | 1923 |
Eingetragen seit | 18.12.2007 |
Flur / Flurstück | 130/ 24 |
Adresse |
Omperter Weg
41748 Viersen |
Stifter
Wegekreuz: Joan Peter Terwyen
(*15.07.1864 - + 01.11.1932)
Grundstück: Maria und Gertrud Nelsen
Ausführung: (Martin) Aan't Heck, Pliesterer- und Stuckgeschäft
Geschichte
Die Aufstellung eines Wegekreuzes wurde laut Stiftungsurkunde am 30. November 1922 in einer Zusammenkunft der Einwohner von Ompert unter dem Vorsitz von Heinrich Lochten im Haus des Landwirtes Peter Terwyen beschlossen. Peter Tewyen stiftete das Kreuz aus Dankbarkeit für die Verschonung im Kriegsdienst im 1. Weltkriege sowie für eine überstandene Krankheit. Die Geschwister Maria und Gertrud Nelsen stellten dafür ein Grundstück zur Verfügung. Die übrigen Kosten übernahmen die anderen Anwohner. Als Kassierer wurde Wilhelm Neikes bestimmt. Der Auftrag zum Entwurf und zur Ausführung ging an (Martin) Aan't Heck, der ein Pliesterer- und Stuckgeschäft im Ummer führte. Am 30. Juni 1923 wurde es durch den Helenabrunner Pfarrer Dr. Vogtland geweiht.
Beschreibung
Die Stele mit Kruzifix erhebt sich auf einem zweistufigen Sockel. Sie verjüngt sich nach oben. Sie ist aus Feinbeton gearbeitet. Sämtliche Randflächen vom Sockel bis zum Kreuzsind gleichmäßig fein schariert.
Im Unterbau findet sich im zurückliegenden Schriftfeld unten links die Inschrift
Errichtet 1922.
Der Oberteil der Stele, durch ein Gesims vom Unterbau getrennt, wird durch ein Blendwerk geprägt. Beide werden durch giebelförmige Elemente bekrönt. Im Blendwerk ist die Inschrift eingelassen
Durch seine / Wunden / werden wir / geheilt.
Das bekrönende Kruzifix besteht aus einem im Sockelaufbau mehrstufigen Kreuz und einer bronzenen Christusfigur. Die Christusfigur zeigt den seit der Gotik gebräuchlichen Dreinageltypus, bei dem die Beine übereinandergeschlagen werden und beide Füße von nur einem Nagel durchbohrt sind. Die Figur ist lediglich mit einem Lendentuch bekleidet. Christus weist einem vom Leiden gezeichneten Körper und Gesichtsausdruck auf und ist bereits tot. Über dem Kopf befindet sich ein INRI-Schildchen.
Wegekreuze, auch als Flurkreuze bekannt, findet man besonders häufig in katholischen Landstrichen als Zeichen des Glaubens der Bevölkerung. Das Wegekreuz an der Omperter Straße steht auch in der Tradition der Hofkreuze, die in Nähe des stiftenden Bauerhofes errichtet wurden. Der Errichtung des Kreuzes liegt der Gedanke zu Grunde, für den erfahrenen Schutz zu danken.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere religionsgeschichtlichen und volkskundlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung des Missionskreuzes gemäß § 2 (l) Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse.
Quellen
Stiftungsurkunde
Literatur
Ferdinand Dohr: „Geschichte der Pfarre St. Helena Viersen-Helenabrunn", Viersen 1971, Seite 72
Hildegard und Gerhard Feltgen: „Zeugen am Wege - Heiligenhäuschen und Flurkreuze", Duisburg 1989
Internet
http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon
http://www.redemtoristen.de/muenchen/pages/gemeinde.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Flurkreuz
Stand
Viersen, den 06.07.2007
Fachbereich 60/II
-Untere Denkmalbehörde-
Ellen Westerhoff