Listenart | religiöse Denkmäler |
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Listennummer | 111 |
Baujahr | 1911/1912 |
Eingetragen seit | 01.07.1986 |
Flur / Flurstück | 12/49 |
Adresse |
Linder Straße
41751 Viersen |
Beschreibung
Die Wegekapelle in Lind, eine Gehöftsiedlung zwischen Boisheim und Dülken, wurde 1911/12 in Gedenken an den Wirbelsturm vom 01. Juli 1891 errichtet. Die neuromanische Backsteinkapelle wurde auf einem kreuzförmigen Grundriss, der in der Vierung von einem Oktogon überlagert wird, erbaut.
Das Portal des Zentralbaus wird von zwei Rundsäulen aus Sandstein getragen. Die Eingangstüre mit Oberlicht ist in einem Rundbogensandsteingewände angeschlagen. Darüber die Figur des gekreuzigten Jesus. Die Inschrifttafel befindet sich über dem Portalgiebel. Die drei anderen Giebel sind mit rundbogenüberdeckten Zwillingsfenstern aus Sandsteingewänden gestaltet. Die traufseitigen Wände schließen zum Dach mit einem gemauerten Rundbogenfries ab.
Der Innenraum der Kapelle erfährt durch ein Stuckgesims eine Trennung der Wand zu den Gewölben. Der farbig gerasterte Bodenbelag ist diagonal verlegt.
Die elitäre Ausdrucksform der Architektur sowie der bevorzugte Standort, lassen die Kapelle zu einem wichtigen Identifikationsmerkmal der Siedlung werden. Weiterhin ist sie ein Zeugnis für die Fortführung des Jahrhunderte alten Brauchs, nachdem Hagelkreuze und Wetterkreuze in die "Flur" gesetzt wurden, um Gewitter, Sturm und Hagel abzuwehren. Bedeutend ist die Wegekapelle ebenfalls als Beispiel für die Volksfrömmigkeit in der Erbauungszeit, die hier für die Siedlung eine prunkvolle Kapelle entstehen ließ.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere ortsgeschichtlichen, volkskundlichen und religionsgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung der Wegekapelle gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Quellen
Akte Linder Weg Kapelle
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen
Akte Linder Weg Kapelle
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Dezember 1985