Listenart | städtische Denkmäler |
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Listennummer | 290 |
Baujahr | 1905 |
Eingetragen seit | 11.12.1991 |
Flur / Flurstück | 89/50 |
Adresse |
Rektoratstraße 37a
41747 Viersen |
Bauherr: August Janßen, Kellner; Planverfasser: W. Eigelshoven
Beschreibung
Das Wohngebäude ist zweigeschossig mit ausgebautem Dachgeschoss und Satteldach errichtet.
Die Backsteinputzfassade mit historistischem Dekor erfährt durch den stark strukturierten Bänderputz des Erdgeschosses sowie Gurt- und Sohlbankgesimse eine Gliederung.
Die Fassade ist in 3 Achsen gegliedert, die linke ist gleichzeitig auch Eingangsachse. Die Eingangstür ist im Original erhalten und mit vegetabiler sowie geometrischer Ornamentik geschmückt. Der Eingangsbereich und ebenso die nebenliegenden Erdgeschossfenster sind von geometrischen Bändern umgrenzt und mit einem Rundbogen versehen, der einen Schlußstein mit einem Blattornament aufweist.
Die Fassade erfährt eine Betonung in der linken bis mittigen Gebäudeachse. Über dem Eingang und einem erdgeschossigen Fenster kragt im Obergeschoss ein rechteckiger Fenstererker aus. Dieser zeigt verschiedenartige geometrische und florale Schmuckformen auf. So ist der Fensterbrüstungsbereich mit einer kranzförmigen Ornamentik (einer Kartusche) versehen und unterhalb des Erkers sind Blattwerkornamente zu finden. Das rechts nebenliegende Obergeschossfenster gleicht der Gestalt des Fenstererkers in vereinfachter Form. Über dem Erker ist eine Balkonbrüstung zu finden, ein aus Balustern gebildetes, durchbrochenes Stuckgeländer (Balustrade). Der Fenstererker findet seinen Abschluss in einem Ziergiebel. Der Ziergiebel weist eine zweiflüglige Balkontür mit Oberlicht auf. Diese ist von geometrischen Bändern umgrenzt und mit einem Rundbogen versehen, über dem Rundbogen ist eine festonförmige Ornamentik.
Das Dachgesims ist schlicht und zurückhaltend ausgeprägt und wird durch die bauliche Ausbildung der Kombination Fenstererker und Ziergiebel in seiner Geradlinigkeit unterbrochen.
Im Innern des Gebäudes ist die originale Treppe mit Jugendstilelementen zu finden. Der reich verzierte Anfangspfosten und das Treppengeländer zeigen eine florale und geometrische Ornamentik.
Ebenso erhalten sind die Stuckdecken im Erdgeschoss und teilweise im Obergeschoss, die aufwendig gearbeitete vegetabile und geometrische Stuckornamente aufweisen. Die Fenster sind straßenseitig in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Unter neuzeitlicher Verkleidung sind ein Großteil der originalen Innentüren zufinden.
Das Wohnhaus mit seiner schmuckvollen Fassadengestaltung ist im Zusammenhang mit dem Gebäude Rektoratstraße 39 a im Ensemble zu betrachten. Darüber hinaus ist es mit den benachbarten Häusern aus der Zeit als Zeugnis für die Stadtentwicklungsgeschichte zu sehen.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (l) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Quellen
Akte Rektoratstraße 37 a
Sta. 63, Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Rektoratstraße 37 a
Sta. 65, Hochbauamt der Stadt Viersen
Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Viersen, den 28.01.1991