Listenart | städtische Denkmäler |
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Listennummer | 291 |
Baujahr | 1906 |
Eingetragen seit | 11.12.1991 |
Flur / Flurstück | 87/141 |
Adresse |
Rektoratstraße 40
41747 Viersen |
Bauherr und Architekt: Franz Kreutzer
Beschreibung
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein dreigeschossiges Haus mit Satteldach. Die Fassade erfährt eine Quaderputzausführung mit rustikalförmigen Strukturen und einem hochliegenden Sockel.
Der Hauseingang und die nebenliegenden Erdgeschossfenster sind mit einem Rundbogen versehen.
Die originale zweiflüglige Eingangstür weist geometrische Ornamente in der Formsprache des Jugendstils/Art-Deco auf. Die Eingangstür ist geprägt durch ein sprossenunterteiltes Oberlicht mit farbigem Glaseinsatz, zwei ovalen Zierfenstern und zwei darunter liegenden Türfenstern.
Die Zierfenster sind mit einer kranzförmigen Holzornamentik geschmückt, deren Glaseinsatz ein Frauenkopfmotiv aufweist. Die Fenster im 1. Obergeschoss sind mit geometrischen Bändern umrahmt und mit einer verschiedenartigen vegetabilen Ornamentik geschmückt. Zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss ist oberhalb des Zwillingsfensters das Baujahr 1906 zu finden.
Das 2. Obergeschoss ist geprägt durch zwei nebeneinander liegende Drillingsfenster, die mit Rundbögen versehen sind.
Das Gebäude, Rektoratstraße 40, findet seinen Abschluss in einem Ziergiebel. Dieser ist mit verschiedenartigen Ornamenten geschmückt. Dazu gehören zwei Wappenornamente, ein Oculus und ein Engel mit ausgebreiteten Flügeln sowie zwei maskenartige Stuckornamente. Bekrönt wird der Ziergiebel durch ein Rocailleornament mit einem aufgesetzten Pinienzapfen.
Das Dachgesims ist schlicht und zurückhaltend ausgeprägt und wird durch die bauliche Ausbildung des Ziergiebels in seiner Geradlinigkeit unterbrochen.
Der Grundriss des Hauses ist unverändert. So sind in der Diele und in der Küche die originalen Bodenfliesen zu finden. Ebenfalls in der Diele zeigt sich die in ihrer Ursprünglichkeit erhaltene Holztreppe mit Jugendstilornamenten. Die Treppenform ist gerade, dreiläufig mit gleichsinnigem Richtungswechsel. Der Anfangspfosten und das Treppengeländer weisen geometrische und florale Ornamente auf. Durch einen Lichthof wird die Diele mit Tageslicht durchflutet.
Die originalen Innentüren sind mit Holzkassetten versehen. Ebenso in ihrem ursprünglichen Zustand sind die Fenster. Hervorzuheben ist das gartensichtige Drillingsfenster mit Oberlicht im Erdgeschoss. Die Glasscheiben sind in einer Bleiverglasung gehalten und weisen verschiedene Blumen- und Bandmotive auf.
Das Haus Rektoratstraße 40 stellt ein Glied der Häuserreihe dar, das als Ensemble betrachtet wird. Die zeittypische aufwendige Fassadengestaltung kennzeichnet den zeitgenössischen Bautyp des stattlichen Wohnhauses, das hier das historische Stadtbild widerspiegelt.
Bemerkenswert ist auch die qualitativ hohe Innenausstattung. Eine Seltenheit für Viersen ist die nach der seinerzeitigen baupolizeilichen Vorschrift gestaltete und noch vorhandene "Eisengitter-Mauer" zur Straße hin.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Quellen
Akte Rektoratstraße 40
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Rektoratstraße 40
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen
Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Mai 1991