Listenart | städtische Denkmäler |
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Listennummer | 358 |
Baujahr | 1849 |
Eingetragen seit | 18.05.1995 |
Flur / Flurstück | 95/79 |
Adresse |
Düsseldorfer Straße 7
41749 Viersen |
Beschreibung
Das zweigeschossige Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss und Satteldach ist Bestandteil einer Häuserzeile, die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts an der Düsseldorfer Straße (ehemals Viersener Straße) entsteht.
Die Putzfassade erfährt eine Gliederung in Kolossalpilastern, d.h. Pilaster (Wandpfeiler), die samt ihrem Sockel mehrere Geschosse einer Fassade zusammenfassen. Das Kapitell der Kolossalpilaster ist mit verschiedenartigen Blatt- und Blütenornamenten verziert sowie einem in vereinfachter Form dargestellten Anthemionfries. Die Fassade weist 7 Achsen auf, wobei der Hauseingang links neben der Mittelachse zu finden ist und der Hofeingang bzw. die Hofdurchfahrt in der rechten äußeren Achse. Die einflüglige Hauseingangstür mit sprossenunterteiltem Oberlicht weist geometrische Formen auf sowie ein Türfenster mit vorgesetztem Metallgitter und wird durch beidseitig in geometrischer Ornamentik gehaltenen Holzpilastern gerahmt. Das Hoftor, einflügliges Holztor mit sprossenunterteiltem Oberlicht nimmt die Pilastergliederung und -gestaltung der Hauseingangstür in erweiterter Anzahl auf.
Die zweiflügligen Fenster mit Oberlicht im Erd- und Obergeschoss zeigen sich schlicht und zurückhaltend.
Die Putzfassade mit erdgeschossigem Bossen- oder Buckelquaderputz, verschiedenartigen in geometrischen Formen ausgeführten Stuckarbeiten sowie Sockel-, Gurt-, Sohlbank- und Kranzgesims ist unterhalb des Dachgesims mit gusseisernen Fenstervergitterungen versehen.
Das Dachgesims weist ein Kassettenfries auf.
Bauherr des Hauses Düsseldorfer Straße 7 ist, nach Angaben der derzeitigen Hauseigentümerin, Friedrich Wilhelm Duhr. Das Baujahr wird von ihr auf 1849 beziffert.
Friedrich Wilhelm Duhr, geboren am 15.03.1815 als Sohn von Helena Lohr und dem Süchtelner Schullehrer Johann Peter Duhr, ist um 1877 Mitbegründer der mechanischen Seidenweberei Ling & Duhr. Standort der Fabrik ist in Süchteln, Unterstraße 20. Nach seinem Tod (10.02.1886) oder schon zu früherer Zeit, Friedrich Wilhelm Duhr ist seit 1886 Rentner, übernimmt sein Sohn Carl Oscar Duhr die Leitung der Firma.
Das Gebäude, Düsseldorfer Straße 7, ist als Bestandteil der zwei- bis zweieinhalbgeschossigen Häuserreihe mit historisierenden Schmuckformen im Ensemble zu sehen.
Darüber hinaus gehört es zu den Häusern, die schon durch ihre Größe auf einen wohlhabenden Bauherren schließen lassen. Dies zeigt sich sowohl in der Siebenachsigkeit der Fassade als auch in der architektonisch aufwendigen zeittypischen Fassadengestaltung.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, ortsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Literatur
Eva Brües "Die Denkmäler der ehemaligen Stadt Süchteln Teil II. Die profanen Denkmäler" in Oberkreisdirektor Viersen (Hrsg.); "Heimatbuch des Kreises Viersen 1979", 30. Folge, Seite 33-59
Walter Rossie, "Die Industrie", ins "Süchteln 1558-1958", Seite 108-129
Adressbücher der Stadt Süchteln 1925, 1930/31, 1936, 1950
Quellen
Akte Düsseldorfer Straße 7
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Düsseldorfer Straße 7
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen
Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
März 1994