Wohnhaus für Hoffmanns & Weyandt (1)

Baudenkmal Details
Listenart städtische Denkmäler
Listennummer 096
Baujahr 1897
Eingetragen seit 05.05.1986
Flur / Flurstück 63/203
Adresse
Theodor-Frings-Allee 3
41751 Viersen

Entwurf: Hoffmanns & Weyandt

Beschreibung
Das Gebäude ist Bestandteil einer zweigeschossigen Häuserreihe, die um 1900 auf dem Gelände des früheren Stadtgrabens von Dülken errichtet wurde. Das zweigeschossige Haus mit Mezzanin, Satteldach und Hintergebäude ist in drei Achsen errichtet.

Die Fassade erfährt eine horizontale Gliederung durch Sockel, Sohlbank und Stockwerkgesims, wobei das Erdgeschoss im Bänderputz ausgeführt ist. In den Brüstungen der Fenster im Obergeschoss sind Balustraden vorgeblendet. Die weiteren Fensteröffnungen des Mezzaningeschosses sind als Zwillingsfenster ausgebildet. Die originale Holzeingangstür mit bleiverglastem Oberlicht befindet sich auf der linken Seite.

Im Inneren ist die originale Ausstattung weitgehend erhalten. So befinden sich im Eingangsflur noch die farbigen Bodenfliesen, das Holztreppenhaus mit gedrechseltem Geländer und Pfosten sowie die Zimmertüren mit Rahmen und Füllung. Weiterhin sind die Dielenböden mit umlaufenden Sockeln weitgehend sichtbar erhalten. Erdgeschossig im Raum zur Straße ist eine reichstrukturierte Stuckdecke sowie die originalen Eichenfenster mit Klappläden vorhanden. Ein alter gusseisener Heizkörper mit eingebauten Warmhaltefächern befindet sich noch in Funktion. Die Decke des Kellers ist als Kappendecke ausgebildet.

Das Gebäude gehört zum Typ des sogenannten rheinischen Dreifensterhauses, eines bürgerlichen Reiheneinfamilienhauses, welches seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts besonders in den damals neu entstehenden Vorstädten fast überall gleichzeitig erbaut wurde.

So ist das Haus im städtebaulichen Zusammenhang Dülkens zu sehen, in dessen südöstlichen Wallbereich sie erbaut wurden und dessen alte Stadtmauerfluchtlinie ihre rückwärtige Grundstücksgrenze bildet.

Das Haus ist als Ausdruck der städtebaulichen Neuordnung, die außerhalb des mittelalterlichen Stadtkerns durch den 1895 entworfenen Ausbau der Theodor-Frings-Allee (damals Friedensstraße) erfolgte, zu sehen. In ihr ist die Baugesinnung einer Ende des 19. Jahrhunderts wirtschaftlich prosperierenden und aufstrebenden Kleinstadt wiederzufinden.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebaulichen, orts- und architekturgeschichtlichen Gründen stehen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.

Quellen
Akte Theodor-Frings-Allee 3 
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen 
Akte Theodor-Frings-Allee 3 
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen

Literatur
Mainzer, Udo: "Was ist ein Baudenkmal?", Eine Beispielsammlung zur Begriffsbestimmung, Köln 1983, Landschaftsverband Rheinland, Mitteilung aus dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege, Bonn Heft 5, Seite 55 f.

Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen 
Januar 1986