Listenart | städtische Denkmäler |
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Listennummer | 276 |
Baujahr | 1871; 1913 (Veranda) |
Eingetragen seit | 12.07.1991 |
Flur / Flurstück | 94/287, 288 |
Adresse |
Königsallee 31
41747 Viersen |
Bauherr: Wilhelm Anton Pferdmenges, Seidenwarenfabrikant; Wilhelm Meyer, Buchdrucker
Planverfasser: Karl Schnitzler (1871); Carl Imig (1913)
Beschreibung
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Haus mit Satteldach, das um die Jahrhundertwende errichtet wird. An der Gebäudeseite zum Garten hin entsteht 1913 eine Veranda. Die originale Putzfassade, erdgeschossig in Bänderputz ausgeführt, ist mit historistischem Dekor geschmückt.
Die Fenster des Obergeschosses sind mit geometrischen Bändern umgrenzt und zeigen im Fensterkopfbereich einen aus Stuck gearbeiteten Schlussstein. Die Fassade des Obergeschosses ist mit symmetrischen und leicht ausschweifenden Stuckornamenten geschmückt. Ferner wird das Obergeschoss von beidseitigem lisenenförmigen Quadermauerwerk gerahmt.
Das Dachgesims ist auf mit Blattwerk und geometrischen Ornamenten verzierten Konsolen gelagert. Diese weisen in ihren Zwischenräumen ein Zahnfries und Stuckkassetten auf.
Im Innern des Gebäudes ist die originale Treppe mit gedrechseltem Geländer und dem reich verzierten Anfangspfosten zu finden. Die farbigen Bodenfliesen im Flur- und Küchenbereich sind ebenfalls in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.
Im Flur- und Wohnbereich des Erdgeschosses sind die Decken mit geometrischer und vegetabiler Stuckornamentik geschmückt. Ein Großteil der Innentüren ist im Original erhalten. Hervorzuheben ist die zweiflüglige Glastür zwischen früherem Herren- und Wohnzimmer, deren Glaseinsatz Facettenschliff aufweist. Ebenso bedeutend ist die Vollholztür mit Glaseinsatz im Flurbereich zum früheren Badezimmer. Diese weist zwischen den Türglasscheiben ein original bemaltes Pergament mit Vogelmotiv auf. Die Fenster sind neuzeitlich. Der Keller ist teilunterkellert und weist ein Tonnengewölbe auf.
Das Gebäude mit seiner schmuckvollen Fassadengestaltung ist im Zusammenhang mit benachbarten Gebäuden im Ensemble, das hier das Straßenbild prägt, zu betrachten. Der Stadtbauplan von 1860 ist die Grundlage für die Entwicklung der Viersener Innenstadt. Diese zusammenhängende Häuserzeile aus der Zeit nach seinem Zustandekommen ist erhalten und somit auch Zeugnis der Stadtentwicklungsgeschichte.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Quellen
Akte Königsallee 31
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Königsallee 31
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen
Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Oktober 1990