Listenart | städtische Denkmäler |
---|---|
Listennummer | 139 |
Eingetragen seit | 26.09.1986 |
Flur / Flurstück | 94/20 |
Adresse |
Königsallee 18b
41747 Viersen |
Straße/Hausnummer: Königsallee 18b
Katasterbezeichnung: Flur 94, Flurstück 20
lfd. Nr. Denkmalliste: 139
Baujahr: Ende 19. Jahrhundert
ursprüngliche Nutzung: Wohnhaus
heutige Nutzung: Wohnhaus
Beschreibung: Das stattliche Wohnhaus ist Bestandteil einer 2-3geschossigen Häuserreihe, die Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist.
"Der Stadtbauplan von 1860 hat über diesen gesamten Zeit-raum die Grundlage für die Entwicklung der Viersener In-nenstadt angegeben. Trotz beträchtlicher Kriegszerstörung sind noch manche zusammenhängende Häuserzeilen aus der Zeit unmittelbar nach seinem Zustandekommen vorhanden, als einzelne Grundbesitzer, wie z. Beispiel Pferdmenges im Bereich der Königsallee, die zunächst als Pferdmengestraße, dann als Alleestraße und schließlich in Erinnerung an den Besuch Friedrich Wilhelms IV. mit ihrem heutigen Namen bezeichnet wurde, eine größere Anzahl von Wohngebäuden durchaus in spekulativer Weise errichteten. Planer dieser Häuser waren meist die örtlichen Maurer oder Zimmermeis-ter: Schnitzler, Hansen, Frenken oder Cuylen."
Das 2geschossige Haus mit Mezzanin gliedert sich in 4 Ach-sen, wobei die Eingangsachse mit einem 2seitigen Erker über die beiden oberen Geschosse besonders hervorgehoben wird. Die Fassade mit aufwendigen historisierenden Schmuckfor-men ist erdgeschossig in Bänderputz und im Obergeschoss in Quaderputz ausgeführt. Eine Trennung erfolgt durch Ge-schoss- und Sohlbankgesims, wobei der Zwischenraum hier unter den Fenstern mit Fischblasen aufgefüllt ist. Die Fenster im Erdgeschoss mit einem Stichbogen überspannt, sind im Obergeschoss übergiebelt. Die originale Eingangstüre mit stark strukturiertem Schnitzwerk ist im Originalzustand er-halten.
Das Innere des Gebäudes muss als insgesamt erhalten be-trachtet werden. So befinden sich im Eingangsbereich die ur-sprüngliche Holztreppe mit gedrechseltem Geländer und der originale Fliesenboden mit weißen achteckigen und schwar-zen quadratischen Zwischenstücken. Die Räume sind mit Stuckdecken und den originalen Türen erhalten. Der Keller ist mit einer Kappendeckenkonstruktion überspannt.
Das Haus bezieht seinen Denkmalwert durch sein originales Äußeres wie auch durch die bis auf wenige Details unverän-derte Innenausstattung und veranschaulicht so den Stil des Historismus im Einklang zwischen der Fassade und dem In-nenraum. Weiterhin ist es im Zusammenhang mit den be-nachbarten Häusern in dieser Zeile als eine selten gewordene Einheit auch im Ensemble zu sehen.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtli-chen, stadtentwicklungsgeschichtlichen wie auch städtebauli-chen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interes-se.
Quellen: Akte Königsallee 18b
Stadtamt 65, Hochbauamt der Stadt Viersen
Akte Königsallee 18b
Stadtamt 63, Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Literatur: 1Mellen, Werner: Der Viersener Stadtbauplan von 1860 im Heimatbuch des Kreises Viersen 1979, 30. Folge, Seite 322
Stand: Hochbauamt der Stadt Viersen
Viersen, den 27.08.1986
(Lemm)