Listenart | städtische Denkmäler |
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Listennummer | 274 |
Baujahr | 1891 |
Eingetragen seit | 12.07.1991 |
Flur / Flurstück | 94/21 |
Adresse |
Königsallee 20
41747 Viersen |
Bauherr: Wilhelm Schagen; Planverfasser: Carl Schnitzler
Beschreibung
Das zweigeschossige Gebäude mit Mezzanin und Satteldach ist Bestandteil einer Häuserreihe, die um 1900 an der Königsallee entsteht.
Die originale Putzfassade mit barockem Dekor erfährt durch den stark strukturierten Bänderputz des Erdgeschosses sowie Gurt- und Sohlbankgesimse eine Gliederung.
Die Fassade ist in 3 Achsen gegliedert, die rechte ist gleichzeitig auch Eingangsachse. Die Eingangstür ist im Original erhalten und mit floraler und geometrischer Ornamentik geschmückt. Der Eingang und die Erdgeschossfenster weisen geometrische Bänder und einen Flachbogen auf. In den äußeren Gebäudeachsen ist der Flachbogen mit einem Rocailleornament verziert und zeigt in der Gebäudemittelachse eine figurierte Schmuckform.
Die Fassade erfährt eine Betonung der mittigen Achse.
Über einem erdgeschossigen Fenster kragt im Obergeschoss ein dreiseitiger Fenstererker aus. Dieser ist im Brüstungsbereich geprägt durch ein aus Balustern gebildetes, durchbrochenes Stuckgeländer (Balustrade) und einem auskragenden Gurtgesims, das auf zwei Konsolen gelagert ist. Der Fenstererker findet seinen Abschluss in einem flachen Karniesbogen mit barocken Schmuckformen. Die danebenliegenden Fenster gleichen der Gestalt des Fenstererkers in vereinfachter Form. Die Fenster im Mezzanin sind von geometrischen Bändern umgrenzt und weisen, wie auch die Fenster im 1. Obergeschoss, Rocailleornamente auf.
Das Dachgesims ist auf Konsolen gelagert. Zwischen den Konsolen ist ein Zahnfries ausgebildet.
Im Innern des Gebäudes sind einige Stuckdecken mit floraler und geometrischer Ornamentik erhalten. Der Flurbereich mit den farbigen Bodenfliesen und der aufwendig gearbeiteten Holztreppe mit gedrechseltem Geländer muss als Original betrachtet werden. Die Holztreppe zeigt einen reich verzierten Anfangspfosten mit floraler Ornamentik.
Ein Großteil der Innentüren sind im Originalzustand. Hervorzuheben ist zwischen dem Windfang und dem Flur die zweiflügelige Rahmenfüllungstür mit Flachbogenausbildung und Laterneneinsatz.
Die Fenster sind neuzeitlich.
Der Keller weist ein Tonnengewölbe auf.
Das Gebäude mit seiner schmuckvollen Fassadengestaltung ist im Zusammenhang mit benachbarten Gebäuden im Ensemble, das hier das Straßenbild prägt, zu betrachten. Der Stadtbauplan von 1860 ist die Grundlage für die Entwicklung der Viersener Innenstadt. Diese zusammenhängende Häuserzeile aus der Zeit nach seinem Zustandekommen ist erhalten und somit auch Zeugnis der Stadtentwicklungsgeschichte.
Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen, stadtentwicklungsgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.
Quellen
Akte Königsallee 20
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Königsallee 20
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen
Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
September 1990