Wohnhaus Theodor Bienefeld

Baudenkmal Details
Listenart städtische Denkmäler
Listennummer 380
Baujahr 1914
Eingetragen seit 23.02.2000
Flur / Flurstück 94/26
Adresse
Bahnhofstraße 34a
41747 Viersen

Bauherr: Theodor Bienefeld, Lokomotivführer; Planverfasser: Arthur Lücker

Beschreibung
Das dreigeschossige Gebäude mit Satteldach entstand, genau wie das Nachbarhaus Bahnhofstraße 34 b, im Jahr 1914 auf den noch unbebauten Grundstücken zwischen den kurz vor der Jahrhundertwende errichteten Wohnhäusern entlang der ehemaligen Casinostraße.

Die originale Putzfassade mit drei Fensterachsen wird in der Waagerechten nur zurückhaltend von Stuckdekoration gegliedert, dominanter ist die vertikale Gliederung durch den in der Mittelachse über dem Erdgeschoss auskragenden Erker mit Rundbogenfenstern sowie den geschwungenen Ziergiebel, der nahezu die gesamte Straßenseite des Hauses überspannt.

Der Eingang in der rechten Achse wird gestalterisch nicht betont, die Tür mit einem kleinen Rundbogenfenster wurde nach dem Vorbild der originalen Tür erneuert, wobei schmückende Teile (vorgeblendete Pfosten mit Kapitellen, Beschläge) von der ersten Tür übernommen wurden. Unter dem Erkerfenster im 1. Obergeschoss und allen Fenstern des 2. Obergeschosses sind Stuckkassetten mit Girlandenmotiven angebracht, die die gliedernde Funktion eines Stockwerkgesimses übernehmen, wie es zwischen Erdgeschoss und Obergeschoss der Fall ist. Die Fenster sind durchgehend erneuert.

Das Innere des Hauses ist bis auf das Treppenhaus modernisiert. Neben der originalen Holztreppe mit verziertem Anfangspfosten sind noch die ursprünglichen schwarzen und weißen Bodenfliesen, ein Garderobenschrank und zwei gusseiserne Heizkörper, mit pflanzlichen Motiven des Jugendstils verziert, erhalten, außerdem die Windfangtür und eine Deckenlampe.

Das Gebäude mit seiner zurückhaltenden eleganten Fassadengestaltung bildet mit den benachbarten Gebäuden ein die Bahnhofstraße prägendes Ensemble. Der Stadtbauplan von 1860 war die Grundlage für die Entwicklung der Viersener Innenstadt. Die zusammenhängende Häuserzeile stellt ein noch erhaltenes Ergebnis dieser langfristig konzipierten Planung dar und ist somit Zeugnis der Stadtentwicklungsgeschichte.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere architekturgeschichtlichen und städtebaulichen Gründen liegen die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gem. § 2 (1) des Denkmalschutzgesetzes im öffentlichen Interesse.

Quellen
Akte Bahnhofstraße 34 a
Sta. 63 Bauordnungsamt der Stadt Viersen
Akte Bahnhofstraße 34 a
Sta. 65 Hochbauamt der Stadt Viersen

Stand
Hochbauamt der Stadt Viersen
Februar 1997