Wohnhaus Viersener Straße 26

Baudenkmal Details
Listenart städtische Denkmäler
Listennummer 029
Eingetragen seit 28.02.1985
Flur / Flurstück 68/23
Adresse
Viersener Straße 26
Viersen

Viersener Straße 26

Das zweigeschossige Eckhaus zur Corneliusstraße mit Manssarddach wurde 1901 errichtet. Der Bau ist bezogen auf die Ecke in einer Gliederung von 4 : 5 Achsen erbaut. In einer für die Erbauungszeit typischen Ecklösung ist die Hausecke zur Straßenkreuzung hin in Breite einer Fensterachse abgeschrägt und mit einem eingeschossigen Erker mit stark betonter Fensterstuckgliederung versehen.

Nach dem rückwärtigen Garten zu öffnet sich das Gebäude mit zwei kurzen fast nur angedeuteten Flügeln in der Art französischer Stadtpaläste, wobei sich mittig im Erdgeschoss eine Veranda und im Obergeschoss ein Balkon befin-den.

An den ursprünglichen einseitigen Flügelanbau wurde 1982 ein eingeschossi-ger Büroerweiterungsbau angefügt.

Anlässlich der Renovierung des Hauses 1980/81 wurde der Dachausbau vorge-nommen, wobei Dachflächenfenster (- die in den Bauplänen eingezeichneten Dachaufbauten fehlen. Sie sind noch auf einer Aufnahme von 1907 über der Ecke gut zu erkennen -) und einzusätzlicher Dachbalkon geschaffen wurde.

Das aus rotem Backstein errichtete Gebäude wird durch die reichen stuckver-zierten Fensteröffnungen vertikal gegliedert.

Die teils drei- und zweigliedrigen Fenster besitzen im Obergeschoss spitz- und rundbogige Verdachungen sowie Schmuckfelder mit Kranzmotiv.

An beiden Straßenseiten gibt es einen eingezogenen, von einem Balkon über-dachten Treppeneingang.

Fußgesims, Gurtgesims und Kranzgesims sorgen für eine zusätzliche horizon-tale Strukturierung.

Seit der Renovierung 1980/81 besitzen die alten Fenster Isolierverglasung. Be-reits in früheren Jahren wurden unsachgemäß Aluminium-Eingangstüren ein-gebaut.

Im Inneren liegt in den Eingangsfluren und im Erdgeschoss des Treppenhauses ein schwarz-weiß gemusterter Marmorboden.
Alte Stuckarbeiten sind im Treppenhaus, im Treppenhauszugang von der Vier-sener Straße an Wänden und Decken, sowie an einer Zimmerdecke des Erdge-schosses erhalten.

Die originale Holztreppe mit reichverziertem Geländer führt bis ins Dachge-schoss.

Der Keller besitzt Kappendecken und verläuft parallel zur Viersener Straße bis auf den vorderen rechts des Einganges gelegenen; dort liegt er ein Zimmer tief straßenparallel zur Corneliusstraße. Der Boden ist mit Steinplatten ausgelegt.

Durch das originale äußere Erscheinungsbild beider Straßenfassaden in ihrer Backsteinsichtigkeit und reicher Stuckverzierung in neubarocken Formen prägt das repräsentative Eckgebäude den Straßenraum.

Aus wissenschaftlichen, insbesondere städtebaulichen, architektur- und kunst-geschichtlichen Gründen liegen Erhaltung und Nutzung des Gebäudes gemäß § 2 (l) Denkmalschutzgesetz im öffentlichen Interesse.

Quellen: Akte Viersener Straße 26
StA. 65, Hochbauamt der Stadt Viersen

2 Akten Viersener Straße 26
StA. 63, Bauordnungsamt der Stadt Viersen

Literatur: Brües, Eva: „Die Denkmäler der ehemaligen Stadt Dülken, Teil II, Die profanen Denkmäler" in: Heimat-buch des Kreises Viersen 1981, F. 32, S. 235, Abb.249

Baurs, Willi und Pesch, Dieter, Bilder aus Alt-Dülken, = Schriften des Museumsvereins Dorenburg e.V., Bd. 17, l, Abb., Viersener Straße um1907, rechts im Bild.

Stand: Hochbauamt der Stadt Viersen

Viersen, den22. November 1984