(seit 15.9.1970 Ostring)
1868 und 1880/81 Wallstraße
1868 Auf dem Wall
1891/92 Ostwall
1906 Ostwall
Der historische Stadtkern ist von den Ringstraßen im Westen und Osten umgeben. Der südöstliche Teil des Ostringes mit bogenförmigen Verlauf beginnt an der Einmündung der Düsseldorfer Straße als breite mehrspurige Straße und Teilstück der Hauptverkehrsachse West-Ost (L 475). Ab der Kreuzung mit der Tönisvorster Straße führt sie als reine Wohnerschließung zur Hochstraße im Norden des Süchtelner Zentrums.
Die Stadt Süchteln war seit dem 15.Jh. mit einem ovalförmigen Ringwall und einem inneren und äußeren Stadtgraben bewehrt; der Zugang war über drei Stadttore im Süden, Westen und Norden möglich. Das Viersener Tor (Vierscher-, Sittarder Pforte oder Giskens Port) lag im Süden, die Buschpforte (Newe- oder Loudtportze) im Westen und das Hagenbroicher Tor (Geiren oder Zerris Port) im Norden des historischen Stadtkerns.
Am Ende des 16. Jhs. wurde der Wall durch sechs Rondelle oder Bollwerke verstärkt; diese rundlichen Erweiterungen des Walles lagen
im Südwesten, im Bereich Irmgardis-/Bergstraße,
im Westen, nahe der Kirchstraße,
im Nordwesten, nahe der Gebrandstraße und westlich vom Hagenbroicher Tor,
im Nordosten, im Bereich Merianstraße und
im Südosten, Bereich Tönisvorster Straße.
Nach 1590 ließen die Bürgermeister mit Erlaubnis des Landesherren den 1,3 bis 1,6 Meter breiten inneren Stadtgraben parzellieren und an die Anrainer verkaufen; der Erlös diente der Unterhaltung von Wall und Toren.
Bis etwa 1870 sind die letzten Reste des Walles beseitigt. In den Jahren 1882/90 erfolgte die Kanalisierung des äußeren Stadtgrabens, die Entwässerung für die Innenstadt. Infolgedessen werden der o.a. äußere Weg und die Stadtgrabenfläche zu den Wallstraßen ausgebaut.
Das Neu- und Hagenbroicher Tor fielen nach 1812 und das Viersener Tor 1907 Straßenerweiterungen zum Opfer.
Quellenangabe:
Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2006: „Die Süchtelner Straßennamen“
Ihre Entstehung, Erklärung und Deutung
Ein Beitrag zur Geschichte und Topographie der Stadt
Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 31, Viersen 2006