(seit 29.05.1869 Portiunkulaweg)
Der Portiunkulaweg verbindet die Petersstraße mit der Heimbachstraße und verläuft westlich parallel zur Remigiusstraße.
Er war Teil des Prozessionsweges von der Kirche St. Remigius zum Kloster St. Pauli Bekehrung an der Heierstraße. An ihm lagen die sieben Fußfallstationen, welche inzwischen wieder aufgestellt wurden. Lohmann schreibt hierzu: „Am ersten Sonntag im Oktober zog alljährlich eine große Rosenkranzprozession von der Pfarrkirche zum Kloster, wobei das Muttergottesbild, von weißgekleideten Kindern begleitet, unter einem großen Baldachin getragen wurde. In der Karwoche und an anderen besonderen Gebetstagen war der Weg von der Pfarrkirche bis zum Kloster, der heute noch so genannte Portiunkulaweg, täglich von unzähligen frommen Betern begangen, die an den ‚Fußfällen‘ beteten. Ebenso gingen die Nachbarschaften diese Fußfälle, wenn in einer Familie jemand im Sterben lag oder gestorben war, um für einen guten Tod oder für die Seelenruhe des Betreffenden zu beten.“[1]
Der Name Portiunkula bezog sich auf eine kleine bei Assisi liegende Kapelle. Nach ihr wurde im Mittelalter ein Ablass benannt, der den Besuchern der Kapelle gewährt wurde. Später konnte dieser Ablass auch im Viersener Kloster St. Pauli Bekehrung erlangt werden.
[1] Vgl. Friedrich Wilhelm Lohmann: Geschichte der Stadt Viersen. Von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Viersen 1913, S. 61
Quellenangabe:
Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2018: „Viersen im Wandel der Zeiten - Straßenbilder“
Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 44, Viersen 2018