(seit 16.5.1961)
Die Solferinostraße ist eine Verbindung der Körnerstraße im Osten mit dem Hoserkirchweg im Westen. Sie liegt zwischen dem Lichtenberg im Süden und der Hohlstraße im Norden.
Der Name erinnert an die Schlacht von Solferino vom 24. Juni 1859. Sie war die Entscheidungsschlacht im Krieg zwischen dem Kaisertum Österreich auf der einen Seite und dem mit Napoleon III. verbündeten Königreich Sardinien auf der anderen Seite.
Der Genfer Geschäftsmann Henry Dunant, der spätere Begründer der Hilfsorganisation „Rote Kreuz“, kam auf seinem Weg zum Französischen Kaiser Napoleon III. am 24. Juni 1859 in Castiglione delle Stiviere südlich des Gardasees an. Dort bot sich dem 31-Jährigen ein grauenhaftes Bild. An Straßenrändern, auf Plätzen und in Kirchen lagen Körper an Körper verwundete Soldaten in verschiedensten Uniformen. Auf holprigen Karren wurden ohne Unterlass weitere Opfer herantransportiert.
Der junge Geschäftsmann vergaß seine ursprüngliche Mission und kümmerte sich aufopfernd um die Soldaten. Er organisierte Freiwillige, die verwundeten und sterbenden Soldaten beider gegnerischer Kriegsparteien beistanden und bewirkte, dass die Verletzten ärztliche Hilfe erhielten. Zusammen mit Dunant praktizierten diese Freiwilligen zum ersten Mal den Grundsatz des späteren Roten Kreuzes, dass alle verwundeten Soldaten neutral und somit gleich zu behandeln sind.
Zurück in Genf arbeitete er fast zwei Jahre lang an seinem Buch "Eine Erinnerung an Solferino“. Es gilt heute noch als literarisches Meisterwerk, mit dem er die damalige Gesellschaft in Europa aufrüttelte.
Später reiste er durch ganz Europa und forderte Politiker und Militärs auf, eine Organisation zu gründen, die Kriegsverwundeten erste Hilfe bringt.
Vom 08. August bis zum 28. August 1864 fand die historisch gewordene Genfer Konferenz statt, mit 26 Delegierten aus 16 Staaten. Zwölf der 16 vertretenen Staaten unterzeichneten die erste Genfer Konvention und versahen sie mit den Siegeln ihrer Länder. Durch die Genfer Konventionen entwickelte sich das „Rote Kreuz“ zur wichtigsten, weltweit anerkannten Hilfsorganisation in Kriegszeiten.
Henry Dunant hat mit seinen Visionen und Ideen die Welt nachhaltig verändert. Das Internationale Rote Kreuz ist heute die größte humanitäre Organisation der Welt.
Quellenangabe:
Verein für Heimatpflege e.V. (Hg.) 2018: „Viersen im Wandel der Zeiten - Straßenbilder“,
Viersen – Beiträge zu einer Stadt, Band 44, Viersen 2018
www.drk.de/das-drk/geschichte/wissen-und-helfen/biografie-henry-dunant/die-schlacht-von-solferino/